Dezemberansichten 2018

Dezemberansichten 2018

1. Januar 2019 0 Von FragmentAnsichten

Wir beschäftigen uns mit vergangenen und kommenden Events, aktuellen und geschlossenen Magazinen sowie Raumschiffen und internationaler SF.

Comic Cons und eine romantische Tagung

Bonjour. Hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr rübergekommen und ready für die letzten 2018er-Monatsansichten. Eventtechnisch war im Dezember nicht mehr so viel los – abgesehen natürlich von Gegenlichtlesen und der German Comic Con in Dortmund. War dort jemand von euch? In den letzten Jahren schien mir die Comic Con recht erfolgreich, 2018 ist jegliche entsprechende Berichterstattung ziemlich an mir vorbeigegangen. Dafür habe ich gelesen, dass es 2019 eine „Spring Edition“ geben soll. Joa. Gibt ja noch nicht genug Comic Cons.

Ein jährliches Event, das mit Phantastik zu tun hat und mal keine Convention darstellt, ist die Tagung der Gesellschaft für Fantastikforschung. Im nächsten Jahr findet diese vom 19. bis zum 24. September in Berlin statt und noch bis zum 28. Februar könnt ihr Abstracts für Vorträge einreichen. Thema ist in diesem Jahr „Das Romantisch-Fantastische“, allerdings sind auch Vorträge für andere Themen zugelassen, sofern phantastik-relevant. Und erfahrungsgemäß lohnt die Tagung auch dann, wenn man nicht selbst mit Vortrag vor Ort ist.

Etwas endet, zwei gehen weiter

Um bei wiederkehrenden Dingen zu bleiben: Im Januar erscheint die 73. Ausgabe der phantastisch!, u. a. mit Beiträgen zur Kulturgeschichte der Nekromantie oder den Dragon Days 2018, die im Oktober stattfanden. Schon im Dezember ist außerdem die 69. Ausgabe der Mephisto erschienen, u. a. mit einem Beitrag von mir zum Schreiben in Shared Universes. Dicht gemacht hat dagegen das Webzine FerretBrain, einen kleinen Nachruf gibt es von Sören Heim.

Mein Raumschiff ist besser als deins

In Sachen Artikel sind Listicals nach wie vor im Trend. Etwas thematische Abwechslung zu jahreszeitlichen Üblichkeiten gibt es auf Space.com, wo die 25 besten Raumschiffe gekürt wurden. Ich bin natürlich Team Serenity, muss allerdings zugeben, dass das auch das Einzige ist, bei dem ich spontan überhaupt nur den Hauch einer Ahnung habe, wie es aufgebaut ist …

Ein Raumschiff. (Foto von Pixabay, User Yuri B.)

Vage Gedanken zur SF-Glokalisierung

Mehr ums Hier und Jetzt ging es in einem Artikel von Tim Cassauwers, der sich mit der Frage beschäftigte, was Science Fiction über die Gegenwart der Kultur aussagt, in der sie jeweils geschrieben wird. Der Fokus liegt dabei auf chinesischer SF, Afrofuturismus* sowie osteuropäischer bzw. russischer SF. Auch wenn der Artikel naturgemäß sehr an der Oberfläche kratzen muss, stellt er doch einen spannenden Denkanstoß dar.

Ich finde es sehr spannend, derzeit zu beobachten, wie einerseits ein Trend zur Lokalisierung von Phantastik besteht, andererseits aber auch das Gespür für die internationalen Spielarten zunimmt, da so eben diversere Stimmen auf den Weltmarkt strömen. Im Artikel wird Afrofuturismus als movement beschrieben, wie es beispielsweise auch die New Wave oder Cyberpunk waren. Vielleicht sind aber auch die interkulturellen Bewegungen auf dem Phantastik-Weltmarkt in sich ein movement, weil so insbesondere die SF um- bzw. weitergedacht wird.

Und mit diesem vagen Gedanken und unvorsichtig gebrauchten Begriffen begeben wir uns dann mal in den Januar. Ja, vergleichsweise kurz heute, aber man soll sich ja zum Jahresbeginn nicht gleich überarbeiten. Wünsche euch allen ein schönes neues Jahr!


*Wobei Afrofuturismus offenbar mit Afrikanischer Diaspora-SF gleichgesetzt wird. Dass Afrofuturismus nicht gleich Afrikanische SF bedeutet, wird beispielsweise hier kurz angesprochen.

** Also beispielsweise in vielen Ländern die Übersetzungen eingeschränkt werden, dafür aber mehr Autoren veröffentlichen, die aus dem jeweiligen Land stammen oder in einer der Landessprachen schreiben.