Geek Quest#4: Becoming Holly Golightly
Ich liebe die Verfilmung von „Frühstück bei Tiffany“.
Mit diesem „Ich liebe bla“ wird ziemlich inflationär umgegangen, aber nach längerem Nachgrübeln denke ich, dass ich das hier wirklich sagen kann. Ich schaue mir den Film an, wenn es mir gut geht und wenn es mir nicht gut geht, wenn ich nicht weiß, was ich sonst gucken soll und wenn ich denke, dass ich eigentlich auch etwas anderes anschauen könnte. Er ist so skurril. Ich meine, die Dialoge sind herrlich, weil sie Wahrheit haben, aber dabei so gnadenlos überzogen wie Audreys wunderbare Darstellung der Holly Golightly. Mein Lieblingsbeispiel:
„Kennen Sie das auch, wenn einem alles zum Hals raushängt?“
„Wie meinen Sie das? Wenn man Weltschmerz hat?“
„Nein. Den hat man, weil man zu dick wird oder weil es zu lange regnet. Man ist krank, das ist alles. Was ich meine, ist viel schlimmer. Man hat plötzlich Angst und weiß nicht wovor.“
Außerdem wirkt der Film wie aus der Zeit gefallen. Für 1961 finde ich ihn relativ ungewöhnlich, aber er passt auch in keine andere Ära rein. Ein bisschen ähnlich geht es mir mit „Wer die Nachtigall stört“, was vielleicht kein Zufall ist, nur ist der halt gleich noch so dramatisch. Wahrscheinlich ist es diese Art Zauber, der auch viele von „La La Land“ schwärmen lässt.
Nun, um es mit einem Satz zu sagen: „Frühstück bei Tiffany“ macht zufrieden. Also, mich jedenfalls. Er lässt einen nicht ständig auflachen und man läuft danach nicht mit einem breiten Grinsen herum, denn im Grunde ist er ja auch ein trauriger Film. Aber er ist so ausgewogen. Und am Ende ist alles gut. Oder zumindest die Katze wieder da.
Als ich den Film vor ein paar Wochen wieder geguckt habe, wollte ich zu Fastnacht als Holly Golightly gehen. Da sich das für den Straßenkarneval nicht so eignet und ich nicht auf Sitzungen gehe, habe ich die Idee allerdings wieder verworfen.
Aber dann kam die Geek Quest #4 mit der Aufgabe, ein Low Budget Cosplay zu machen. Gut, Holly ist jetzt nicht der Cosplay-Klassiker, aber was soll’s. In den Ecken fand sich alles, was ich benötigte, um einigermaßen mein Filmposter nachzustellen:* Dass das Kleid nur ein Top ist, weiß ja niemand. Oder dass die Zigarre in Wahrheit aus einem Haarstab mit Kappe besteht. Ein Diadem war gerade auch nicht zur Hand, aber irgendeine Krone findet sich im Hause Reß immer. Die komische Perlenkette habe ich vor einiger Zeit vergeblich versucht zu verkaufen, nun kommt sie doch noch zum Zuge. So fancy Handschuhe habe ich tatsächlich mal geschenkt bekommen, nur halt in Cremefarben. Passt.
Stolz präsentiere ich das Ergebnis. Der Dank für die Aufnahmen geht an meine Schwester.
*Der aufmerksame Leser merkt natürlich, dass ich dieses Bild mit einem anderen gekreuzt habe. Die Sonnenbrille hat gerade so gut gepasst und ich hatte keine Lust, mir heute schon die Fake-Wimpern anzukleben. Zug geht erst morgen.
[…] Thema »Low Budget Cosplay« hatte mich aber gleich angesprochen. Mein erster Gedanke war, Fragmentansicht den von ihr nach der Bekanntgabe meines Aussetzens in Runde 3 geäußerten Wunsch zu […]
[…] Alessandra zeigt ihre Fancyness mit einer gelungenen Interpretation Holly Golightlys. Nur stilecht in Grautönen und gepimpt mit einer stylishen Sonnenbrille! […]