Bald frisch gebraut: „Königsgift“
Kann etwas Rundes daraus entstehen, wenn zehn Leute gemeinsam einen Roman schreiben?
Eine mögliche Antwort darauf gibt es ab dem 19. Oktober. Dann erscheint nämlich bei Edition Roter Drache der Roman „Königsgift“, geschrieben von Bernhard Stäber, Christian von Aster, Sonja Rüther, Fabienne Siegmund, Vincent Voss, Swantje Niemann, Christian Handel, Thilo Corzilius, Theresa Hannig und mir. Gemeinsam haben wir der Welt Karran Leben eingehaucht, in der Elemente aus Geschichten die Angewohnheit haben, Realität zu werden. Alle teilnehmenden Autor*innen haben jeweils ein Kapitel geschrieben.
Es ist ein erzählerisches Experiment, das seinen Anfang für mich 2020 genommen hat, als Bernhard – auf dessen Initiative das Ganze beruht – fragte, ob ich Lust hätte, an dem Projekt teilzunehmen. Ich glaube, es war Zufall, dass die Anfrage in die Corona-Zeit fiel, doch für mich ist die Arbeit an „Königsgift“ stark damit verbunden, und das durchaus im positiven Sinne. Auch wenn ich nicht zu allen Beteiligten schon während des Schreibprozesses Kontakt hatte – erst im Anschluss hatten wir ein paar gemeinsame Zoom-Sessions –, habe ich die Mitarbeit als eine Form von Vernetzung via Storytelling empfunden. Ich war die Nr. 6 in der Reihe und erinnere mich noch gut, wie ich 2021 in einem Corona-typisch sehr leeren ICE nach München saß, die Texte meiner Vorgänger*innen gelesen und mir überlegt habe, wie ich sie zusammen- und weiterführen kann. Spannend fand ich dabei, wie in jedem Kapitel die Handschrift der Schreibenden sichtbar wurde. Einerseits: Ja, wir haben eine gemeinsame Geschichte erschaffen und hinterher auch noch einige Stellen geglättet, damit alles runder zusammen geht. Andererseits haben alle mehr oder weniger in ihrem eigenen Stil geschrieben, und ich finde, dass gerade diese Mischung das Endprodukt ausmacht. Ich habe schon häufiger über die Arbeit in Shared Universes berichtet, und dass es mich hier reizt, den eigenen Stil mit den übergeordneten Regeln in Einklang zu bringen. Bei „Königsgift“ waren diese Regeln implizit, Bernhard hat nur wenige Vorgaben gemacht. Dennoch hat sich auch hier automatisch ein Pendeln zwischen eigenem Stil und den Vorgaben durch die Vorgängerkapitel eingestellt.
Ob das Ganze je veröffentlicht würde, wussten wir nicht. Mir persönlich war es auch nicht so wichtig; mir hat es einfach Freude gemacht, das Kapitel zu entwickeln, nachdem ich zuvor eine ganze Weile fast gar nichts geschrieben hatte. Ein bisschen war das wie ein advanced Foren-Rollenspiel. Aber umso mehr freue ich mich, dass dieses Experiment es nun in schickem Gewand zwischen zwei Buchdeckel schaffen wird.
Eure eigene Meinung zum Werk könnt ihr euch ab dem 19. Oktober bilden, wenn das Buch offiziell erscheint. Auf dem BuCon in Dreieich am 21. Oktober stellen einige der beteiligten Autor*innen (inkl. mir) „Königsgift“ um 17 Uhr im Pavillon C3 vor. Vielleicht schaut der oder die eine oder andere von euch ja dort vorbei.
(Oder bei meinem anderen BuCon-Panel um 14 Uhr am Hinterausgang (!) C1, wenn ich aus „Spielende Götter“ lese.)
[…] Runde gedreht. Mehr Leuten Hallo gesagt. Mit Bernhard Stäber über „Herbstlande“ und „Königsgift“-Pläne geplaudert (ist jetzt übrigens erschienen), Peter Schmitt gefunden. Dann ab zu meiner […]
[…] war … existent. Gelegentlich zumindest. Ich habe einen Roman mit-veröffentlicht, „Das Königsgift“ und einen zweiten – „Spielende Götter“ – neu aufgelegt. „Die Türme von Eden“ wurde […]
[…] war … existent. Gelegentlich zumindest. Ich habe einen Roman mit-veröffentlicht, „Das Königsgift“ und einen zweiten – „Spielende Götter“ – neu aufgelegt.* „Die Türme von Eden“ […]
[…] einem Jahr ist das 10-Autor*innen-Projekt „Königsgift“ bei Edition Roter Drache erschienen. Anlässlich der Veröffentlichung sollte im Frühjahr […]