Literaturcamp Bonn 2019

Literaturcamp Bonn 2019

16. Mai 2019 2 Von FragmentAnsichten

Nach dem Branchentreffen ist vor dem Barcamp: Nach #PAN19 war ich so im Workshop-Fieber, dass ich das Litcamp NRW kaum erwarten konnte. Dieses fand nun am 11. Mai zum bereits dritten Mal im (übrigens sehr ansprechenden!) Bonner Haus der Bildung statt.

Am betreffenden Morgen selbst war ich dann doch nicht mehr so begeistert, ein weiteres Wochenende unangemessen früh beginnen und erst mal durch Dauerregen zum Bahnhof batschen zu müssen. Und dann hat es auf dem Barcamp auch noch ganze zwei Minuten gedauert, bis mir endlich ein Bekannter über den Weg lief! 😮 Spätestens in der Vorstellungsrunde (Hashtags #elearning #phantastik #hopepunk) kam dann aber wieder der Barcamp-Mode auf. Hier die obligatorische Sessionübersicht – wenngleich ich auf Session 5 und die Abschlussrunde leider aus Zeitgründen verzichten musste.

Session 1: Plotten

Worum ging’s? Horror-Autorin Tanja Hanika bot einen Überblick über verschiedene Methoden zum Plotten.

Warum bin ich rein? Ich denke, ich kann ganz gut Plotten – sonst hätte ich wohl irgendwie den Beruf verfehlt – , habe mir aber bisher nur vereinzelt* Gedanken um spezifische Methoden gemacht. Dachte, es könnte hilfreich sein, das zu ändern.

Was nehme ich mit? Es gibt echt viele Methoden. Aber kann nach der Session nicht so recht sagen, ob sie mich weiterbringen.

Session 2: Social Media für Fortgeschrittene

Worum ging’s? Christian Milkus und Jasmin Zipperling gaben Tipps zum Autor*innen-Umgang mit Social Media.

Warum bin ich rein? Auch nach vielen Jahren mit Twitter, Facebook, Insta und Co., und trotz meines ehemaligen Daseins als Social-Media-Redakteurin weiß ich manchmal nicht so recht, was ich da eigentlich tue.

Was nehme ich mit? Jeder macht’s anders, Hashtags sind nice und momentan stehen alle auf Instagram. Mit anderen Worten: Keine großen neuen Erkenntnisse, aber dennoch ein schöner Erfahrungsaustausch.

Session 3: Screencasting

Worum ging’s? Wie schon auf dem PANBranchentreffen habe ich erneut eine kleine Einführung in Zweck und Technik des Screencasting gegeben (dieses Mal mit etwas abgewandeltem Fokus). Wie schon auf dem PAN-Branchentreffen wollten die Videos nicht abspielen, aber das Internet half teilweise aus.

Warum bin ich rein? Ok, das übliche „ist doof, nicht zur eigenen Session zu erscheinen“ wird langsam langweilig. Daher –

Warum habe ich diese Session angeboten? Ich habe Screencasts selbst erst vor ein paar Monaten für mich entdeckt – hauptsächlich für den Hauptjob an der Hochschule, aber auch in Autorinnenfunktion sind ja bereits welche erschienen. Ich empfinde sie als nette Methode, um einerseits ein wenig Marketing zu betreiben, andererseits aber auch dem Publikum einen darüber hinausgehenden Mehrwert zu bieten. Und ich gebe mein *räusper* neu erworbenes Wissen halt gerne weiter bzw. freue mich über einen Erfahrungsaustausch.

Was nehme ich mit? Das Publikum ist interessiert, Updates kommen zum falschen Zeitpunkt und in meinen Litcamp-Sessions wird mehr getwittert als im PAN-Workshop.

Frau sitzt vor PowerPoint-Präsentation über Anwendungsmöglichkeiten von Screencasts, z. B. Vorstellung von Software, Vorstellung des eigenen Workflows oder Präsentation von Buchcontent.
Ich bei der Session (Foto von Michaela Zimmermann)

Session 4: Projektmanagement mit Google

Worum ging’s? Michael Jopen hat einige erweiterte Möglichkeiten vorgestellt, die einem der Google-Account bietet. Eine Exkursion gab es außerdem zu Trello.

Warum bin ich rein? So nice es ist, sich übers Schreiben auszutauschen, mir hat ein bisschen der Digitalspirit anderer Barcamps gefehlt. Dieses Thema schien mir da als gute Brücke zwischen Autor*innen- und Digitalleben.

Was nehme ich mit? Jo, der Google-Account bietet schon einige tolle Möglichkeiten – ich sag nur Auto-Audiotranskription! Aber ach, der Datenschutz, der Datenschutz …

Mann vor Präsentation von Google
Michael Jopen in Aktion

Ok, und sonst so?

Die Brezeln und Croissants waren lecker, der Kaffee in Ordnung, Wasser vorhanden. Beim Mittagessen konnte mir leider wieder keiner sagen, ob in der Suppe Tomate drin ist oder nicht. Seufz. Aber das nächste Fastfood-Restaurant war zum Glück nicht weit, sodass ich nicht darben musste.

Wie eingangs schon erwähnt, gibt es außerdem Pluspunkte für die Location. Nicht nur der Blick auf die Bonner Bibliothek ist ansprechend, auch die mit Smartboards ausgestatteten Räume sind ein Referent*innen-Traum!

Fazit

Die großen Wow-Effekte haben mir gefehlt, so richtig Barcamp-Stimmung wollte nicht aufkommen. Der Austausch als solcher war aber unterhaltsam und ich hoffe, dass sich dieses vergleichsweise noch kleine Literaturcamp weiter etabliert. Angesichts der steigenden Besucherzahlen bin ich da aber ohnehin optimistisch.

*Tatsächlich war ausgerechnet „Liminale Personae“ mein Versuch, konsequent nach der Heldenreise zu plotten.